Freitag, 2. April 2010

Karfreitag - Impuls zu Joh 18,1 - 19,42




Bis zur „Vollendung“ liebt Jesus die, die in der Welt mit ihm sind. Seine Liebe führt ihn letztendlich an das Kreuz. – Wie ein Verbrecher wird er an das Kreuz geschlagen. Nägel bohren sich durch Hände und Füße, lösen Schmerzen aus, lassen sein Blut fließen. – Dann bohrt sich eine Lanze in die Seite. Jesus stirbt.

Begreifen wir, was Jesus an uns getan hat?

Jesus hat sich als ganzer Mensch hingegeben und ist durch sein Leiden zum Christus, zum Erlöser geworden.

Pilatus muss erkannt haben, dass Jesus ein besonderer Mensch gewesen ist. Er hätte ihn frei gegeben: Von Rechtswegen konnte man Jesus nichts anhängen, da er immer öffentlich gehandelt und verkündet hat.
Nichts passierte in Verborgenheit – in Bescheidenheit vielleicht – aber nicht vor den Herrschern der Macht versteckt.
Pilatus muss sich der Menge und dem „Konkurrenten“ von Jesus beugen, so dass sich dann doch die Verheißung erfüllte:
Jesus blieb der Schmerz nicht erspart, damit wir erlöst werden konnten.
Danke Jesus, dass du uns bis zur Vollendung deines irdischen Lebens geliebt hast und uns immer noch liebst!

Donnerstag, 1. April 2010

Gründonnerstag - Predigt zu Joh 13,1-15




Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostern.

Das sind für uns die wichtigsten Tage im Jahr. Auf dicht gedrängten Raum dürfen wir das ganze Heilsgeschehen Gottes an den Menschen erfahren. – Alles was unseren Glauben ausmacht wird in diesen heiligen Tagen in der Liturgie sichtbar und innerlich fassbar: 

Am Gründonnerstag feiern wir die Messe vom letzten Abendmahl.
Am Karfreitag denken wir an den qualvollen Tod Jesu am Kreuz.
Der Karsamstag ist geprägt durch die Grabesruhe Jesu, die so wichtig ist, dass an diesem Tag kein Gottesdienst gefeiert wird.
An Ostern dürfen wir dann die Auferweckung unseres Herrn feiern. – Es ist vollbracht, wir sind von Gott erlöst.

Bei der Betrachtung des heutigen Evangeliums bin ich gedanklich an einigen Punkten hängen geblieben, die ich euch – auch zur eigenen Vertiefung – mitgeben möchte:
Gehen wir also gedanklich wieder in den Abendmahlsaal und setzen uns mit an den Tisch, an dem Jesus mit seinen Jüngern das letztemal gemeinsam speist.

Die Jünger ahnen es vielleicht, dass es ein besonderes Mahl ist, Jesus aber wusste es.
„Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen.“ – so steht es nüchtern im Text und löst doch eine unheimliche Spannung aus. – Man sitzt am Tisch ist und trinkt miteinander, erzählt sich was am Tag passiert ist und kommt sicherlich nicht auf die Idee, dass es so nie mehr sein wird. – Einer wird fehlen, einer wird gefoltert werden und qualvoll am Kreuz sterben: Jesus.

Und was macht ER – dieser Jesus – er lässt sich nichts anmerken. Er erfüllt seinen göttlichen Auftrag: „Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.“
ER macht sich klein vor seinen Brüdern, wäscht ihre Füße. Erfüllt einen Dienst, den sonst nur Sklaven vollziehen. – Selbst in den letzten Stunden legt ER ein Zeugnis seiner Liebe ab und wäscht sogar dem, der ihn verraten wird, die Füße.

„Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“

„Begreift ihr, was ich an euch getan habe?“

Begreifen wir, was Jesus für uns getan hat?

ER fordert uns auf nach seinem Beispiel zu leben!

Mein geistlicher Begleiter stellte mir vor einigen Tagen eine interessante Frage:
„Was wird bleiben, wenn du nicht mehr da bist?“
Die Antwort ist ganz einfach: Es bleibt die Liebe die du verschenkt hast.

Das ist das wichtigste, was wir geben können.
Ich bin überzeugt davon, dass das Leben miteinander nur aus einer Grundhaltung der Liebe funktionieren kann: Im praktischen Handeln – wie der Samariter -  und besonders von innen heraus.

Jesus hat es uns gezeigt, und damit wir es nicht vergessen hat er uns die Feier des Abendmahles - der Eucharistie – geschenkt.

„Tut dies zu meinem Gedächtnis!“: Stärkt euch mit dem Brot des Lebens, damit ihr meine Liebe in euch habt. AMEN